Eisenbahnen in Satrup

Satrups Bahnhöfe um 1930 im Modell

Satrups Bahnhöfe um 1930 im Modell

Am 6. Dezember 2017 wurde der Nachbau der Satruper Bahnhöfe im Maßstab 1:87 (Spur HO) feierlich eingeweiht. Der Modellbahnclub aus Tarp hat das Modell nach dreijähriger Plan- und Bauzeit an den Verein für Dorfgeschichte übergeben.

Mit der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Satrups Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bedarf eines verbesserten Wegenetzes in Angeln immer dringlicher. Das sahen auch die umliegenden Gemeinden und die damaligen Kreise Schleswig und Flensburg so. Da die Erschließung des Landes durch Eisenbahnen auf dem Vormarsch war, war es zunächst der Kreis Flensburg, der nach dem Bau der Nordstrecke Flensburg/Kappeln die Südstrecke nach Satrup plante.

Wissen Sie warum Satrup zwei Bahnhöfe hatte? 

Der Streckenverlauf war zunächst auf der Ostseite des Dorfes mit Bahnhof hinter dem damaligen "Pagels Gasthof" und einer Weiterführung nach Schleswig geplant. Diese Variante scheiterte aber an dem Kreis Schleswig. So kam es, dass der Kreis Flensburg die Strecke - auch auf Wunsch der Gemeinde Satrup - auf die Südseite des Dorfes mit Gleisanschluss für die Fa. Redlefsen und Weiterführung nach Rundhof baute.

Im Dezember 1901 wurde zunächst der Streckenabschnitt bis Satrup eingeweiht. Der neuerbaute Bahnhof wurde später Sitz der Gemeinde- und Amtsverwaltung Satrup, heute Mittelangeln.

Bald nach der Inbetriebnahme der Linie Flensburg/Satrup baute der Kreis Schleswig die Bahnstrecke Schleswig/Satrup als Normalspur, die 1904 eingeweiht wurde. Damit hatte Satrup auch eine Anbindung an den Ferngüterverkehr, denn die Flensburger Kreisbahn war als Schmalspur gebaut worden.

Beide Zugverbindungen wurden im Laufe der Zeit ein Opfer des zunehmenden Autoverkehrs. Die Flensburger Bahn wurde 1938 abgebaut, während der Güterverkehr nach Schleswig noch bis 1975 in Betrieb blieb. Der Schleswiger Bahnhof (Schleswiger Straße 12) wurde zunächst gewerblich genutzt und dient heute Wohnzwecken.